Börsegeschichte Alexander Coenen: Auf Papas Spuren, Bremer Vulkan, Kinowelt, Signature AG (BörseGeschichte)

Bild: © Aussender, Alexander Coenen, Vorstand Signature AG, Foto: bereitgestellt

Börsegeschichte Alexander Coenen. Bereits in jungen Jahren nahm mein Interesse am Börsengeschehen seinen Lauf. Der Finanzteil der Süddeutschen Zeitung mit seinem Kurszettel und ein an der Börse aktiver Papa waren in Kombination die besten Verführer für einen offenen und lernwilligen Jungen wie mich. Es war die Zeit in der sich Blue-Chips pro Tag maximal ein Prozent bewegten und alles darüber als extrem und übertrieben angesehen wurde. Schnell fand ich über die n-tv Videotext-Seiten dann auch Nebenwerte – die bereits damals ein Eigenleben mit deutlich höheren Kursausschlägen hatten. Ich war gerade einmal 18 Jahre, in der Oberstufe des Gymnasiums und ohne viel Geld. Aber mein erstes Buch über die Börse – geschrieben vom ungarischen Investor André Kostolany – das ich in nur einem Tag verschlang, motivierte mich nochmehr: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muss spekulieren.“ Und spekulieren lag mir im Blut.

Größter Gewinn. Nach meinen ersten Schritten mit Blue-Chips aus dem DAX fand ich meine erste große Liebe: Die Aktien der Großwerft Bremer Vulkan. Nach ersten Berichten über Liquiditätsprobleme war die Aktie auf Talfahrt gegangen. Die Kursausschläge waren enorm. Nach unten, aber immer wieder auch nach oben. Ich machte meinen bis dahin größten Gewinn – aus 1.000 DM wurden 1.620 DM und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Als der anschließende Konkurs kam hatte ich längst andere Aktien auf dem Kurszettel.

Die zweite große Liebe fand ich einiges später in den Aktien der Kinowelt AG. Auch hier gab es eine Insolvenz. Kinowelt-Chef Kölmel heizte jedoch immer wieder die Hoffnung auf eine erfolgreiche Sanierung an. Innerhalb eines Tages verdreifachte sich der Kurs und ich war dabei. Wie sagte Gordon Gekko so schön?! Die Gier ist gut.

Börse in DNA. Die Börse und ihre Akteure waren nun endgültig in meiner DNA angekommen. Kein Wunder, dass ich meine berufliche Karriere als Anlageberater begann. Allerdings sagte mir meine damalige Freundin und spätere Ehefrau zu Recht, ich sei nicht geboren um für andere zu arbeiten. Daher ging es nach meiner Tätigkeit bei den Merck Finck Privatbankiers und der Citigroup auch schnell in die Selbständigkeit. Ich gründete meine eigene Vermögensberatung Castelo dos Cisnes – aus der später die CdC Capital AG wurde.

Meine Welt waren die Nebenwerte und das wird sicherlich auch immer so bleiben. Meine Mission ist es diesen Werten eine Bühne zu geben. „Die Braut schön zu machen“, wie man so schön sagt. Daher begann ich nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes Hidden Champions unter den Nebenwerten zu finden. Ich war Perlentaucher, verbrachte Tage und Nächte mit der Sammlung von Daten und erstellte meine erste Unternehmensbewertung – über die NorCom Information Technology AG. Dazu kaufte ich mir ein Handbuch mit den Adressen der Wirtschaftsjournalisten in Deutschland und schickte meinen ersten Research an die Redakteure der mir bekannten Publikationen. Siehe da, nur zwei Tage später meldeten sich Oliver Janich von Focus Money und Gereon Kruse von Börse Online. Oliver traf ich noch am selben Tag auf einen Café. Eine Woche später war NorCom der Hot Stock der Woche. Ich bediente eine Marktlücke und brachte nicht nur die stiefmütterlich behandelten Nebenwerte sondern auch mich selbst ins Rampenlicht. Live-Interviews bei Bloomberg oder Titelseiten von Wirtschaftsmagazinen waren die Folge. Das blieb natürlich auch den Unternehmen nicht verborgen, deren Investor Relations damals bestenfalls durch die eigene Sekretärin erfüllt wurde. Aus meiner Leidenschaft formte sich so langsam ein Geschäftsmodell das ich bis heute mit Herzblut umsetze. Zu den Unternehmensbewertungen und Investor Relations kamen schließlich Börsengänge und Fundraisings hinzu. Selbstverständlich habe ich meine eigene Firma – die Signature AG – auch an die Börse gebracht und erlebe die Ups and Downs „meiner Aktie“ wie die Höhen und Tiefen eines realen Lebens, wie gute und schlechte Zeiten in einer Beziehung. Wichtig an der Börse, wie im richtigen Leben, ist es niemals aufzugeben, immer wieder aufzustehen und sich stetig weiterzuentwickeln. Das möchte ich tun.

Zum Autor: Alexander Coenen ist Gründer und CEO der in München und Wien gelisteten Signature AG, einer Management Holding die Beteiligungen eingeht und verwaltet sowie über die Tochterfirma Capital Lounge auch Emittenten bei IPOs, Listings sowie anderen Formen der Kapitalbeschaffung begleitet.

Sie wollen auch? christian@boerse-social.com
Mehr Börsegeschichten: https://christian-drastil.com/blog/boerse.geschichte

(Der Input von Börse Geschichte für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 07.10.)

(07.10.2020)


Bildnachweis

1. Alexander Coenen, Vorstand Signature AG, Foto: bereitgestellt , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

Alexander Coenen, Vorstand Signature AG, Foto: bereitgestellt, (© Aussender)



Börsegeschichte Alexander Coenen. Bereits in jungen Jahren nahm mein Interesse am Börsengeschehen seinen Lauf. Der Finanzteil der Süddeutschen Zeitung mit seinem Kurszettel und ein an der Börse aktiver Papa waren in Kombination die besten Verführer für einen offenen und lernwilligen Jungen wie mich. Es war die Zeit in der sich Blue-Chips pro Tag maximal ein Prozent bewegten und alles darüber als extrem und übertrieben angesehen wurde. Schnell fand ich über die n-tv Videotext-Seiten dann auch Nebenwerte – die bereits damals ein Eigenleben mit deutlich höheren Kursausschlägen hatten. Ich war gerade einmal 18 Jahre, in der Oberstufe des Gymnasiums und ohne viel Geld. Aber mein erstes Buch über die Börse – geschrieben vom ungarischen Investor André Kostolany – das ich in nur einem Tag verschlang, motivierte mich nochmehr: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muss spekulieren.“ Und spekulieren lag mir im Blut.

Größter Gewinn. Nach meinen ersten Schritten mit Blue-Chips aus dem DAX fand ich meine erste große Liebe: Die Aktien der Großwerft Bremer Vulkan. Nach ersten Berichten über Liquiditätsprobleme war die Aktie auf Talfahrt gegangen. Die Kursausschläge waren enorm. Nach unten, aber immer wieder auch nach oben. Ich machte meinen bis dahin größten Gewinn – aus 1.000 DM wurden 1.620 DM und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Als der anschließende Konkurs kam hatte ich längst andere Aktien auf dem Kurszettel.

Die zweite große Liebe fand ich einiges später in den Aktien der Kinowelt AG. Auch hier gab es eine Insolvenz. Kinowelt-Chef Kölmel heizte jedoch immer wieder die Hoffnung auf eine erfolgreiche Sanierung an. Innerhalb eines Tages verdreifachte sich der Kurs und ich war dabei. Wie sagte Gordon Gekko so schön?! Die Gier ist gut.

Börse in DNA. Die Börse und ihre Akteure waren nun endgültig in meiner DNA angekommen. Kein Wunder, dass ich meine berufliche Karriere als Anlageberater begann. Allerdings sagte mir meine damalige Freundin und spätere Ehefrau zu Recht, ich sei nicht geboren um für andere zu arbeiten. Daher ging es nach meiner Tätigkeit bei den Merck Finck Privatbankiers und der Citigroup auch schnell in die Selbständigkeit. Ich gründete meine eigene Vermögensberatung Castelo dos Cisnes – aus der später die CdC Capital AG wurde.

Meine Welt waren die Nebenwerte und das wird sicherlich auch immer so bleiben. Meine Mission ist es diesen Werten eine Bühne zu geben. „Die Braut schön zu machen“, wie man so schön sagt. Daher begann ich nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes Hidden Champions unter den Nebenwerten zu finden. Ich war Perlentaucher, verbrachte Tage und Nächte mit der Sammlung von Daten und erstellte meine erste Unternehmensbewertung – über die NorCom Information Technology AG. Dazu kaufte ich mir ein Handbuch mit den Adressen der Wirtschaftsjournalisten in Deutschland und schickte meinen ersten Research an die Redakteure der mir bekannten Publikationen. Siehe da, nur zwei Tage später meldeten sich Oliver Janich von Focus Money und Gereon Kruse von Börse Online. Oliver traf ich noch am selben Tag auf einen Café. Eine Woche später war NorCom der Hot Stock der Woche. Ich bediente eine Marktlücke und brachte nicht nur die stiefmütterlich behandelten Nebenwerte sondern auch mich selbst ins Rampenlicht. Live-Interviews bei Bloomberg oder Titelseiten von Wirtschaftsmagazinen waren die Folge. Das blieb natürlich auch den Unternehmen nicht verborgen, deren Investor Relations damals bestenfalls durch die eigene Sekretärin erfüllt wurde. Aus meiner Leidenschaft formte sich so langsam ein Geschäftsmodell das ich bis heute mit Herzblut umsetze. Zu den Unternehmensbewertungen und Investor Relations kamen schließlich Börsengänge und Fundraisings hinzu. Selbstverständlich habe ich meine eigene Firma – die Signature AG – auch an die Börse gebracht und erlebe die Ups and Downs „meiner Aktie“ wie die Höhen und Tiefen eines realen Lebens, wie gute und schlechte Zeiten in einer Beziehung. Wichtig an der Börse, wie im richtigen Leben, ist es niemals aufzugeben, immer wieder aufzustehen und sich stetig weiterzuentwickeln. Das möchte ich tun.

Zum Autor: Alexander Coenen ist Gründer und CEO der in München und Wien gelisteten Signature AG, einer Management Holding die Beteiligungen eingeht und verwaltet sowie über die Tochterfirma Capital Lounge auch Emittenten bei IPOs, Listings sowie anderen Formen der Kapitalbeschaffung begleitet.

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(Der Input von Börse Geschichte für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 07.10.)

(07.10.2020)


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