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German of the Board 

Der deutsche Börsejournalist Christoph Scherbaum über Wiener Börsianer und Papa-Telefonate. 

An Wien habe ich in vielen Berufsjahren mein Herz verloren. Ein Trip in die schöne Hauptstadt Österreichs heißt für mich jedes Mal Kaffeehaus, Wiener Schnitzel, Prater und Sissi (letzteres vielleicht nicht so oft...). Ich könnte die Liste noch endlos weiterführen. Wien ist einfach eine so lebenswerte Stadt, die einen positiv auf-nimmt. Das fängt schon an bei der Kaffeehaus-Mentalität der Wiener. Ein Besuch eines solchen ist für mich obligatorisch. Einfach niedersacken in den plüschigen Sofas, eine Zeitung lesen und zum Kaffee etwas „Hüftgold“ in Form der „Mehlspeisen“  zu sich nehmen. Schöne Kaffeehäuser gibt es in der Sissi-Stadt ja genügend... Doch eines hat mich in den ersten Jahren in Wien geradezu immer wieder verstört. Wieso telefonieren die alle so viel? Und wenn die Wiener telefonieren, dann meistens mit ihrem Vater. Wahnsinn! Egal ob vor der Börse, in der Bank, auf der Gewinn-Messe im Flur, auf dem Naschmarkt oder in der Lounge eines hippen Design-Hotels - überall wo ich war, war immer mindestens einer, der mit seinem Papa telefonierte!

Und wie nett sich die dann immer verabschiedeten: „Servas, danke, ciao baba!“. Jedes mal dachte ich, „musst auch ma wieder mit zuhause telefonieren...“. Es hat viele Jahre(!) gedauert, bis mir eine sehr charmante Wiener Bankerin abends bei einem überragenden Schnitzel und einem totalen Lachanfall erklärte, dass nicht alle Wiener da mit ihrem Vater telefonieren.

Ich suche heute noch manchmal das Loch, in dem ich mich wegen meiner „baba“-Theorie verstecken kann, was aber gar nicht nötig ist, weil ich bisher eigentlich nur liebe Wiener kennenlernen durfte, die entweder das Ganze charmant umspielten oder aber –  im Anfall von „leichten“ Erstaunen – das ganze mit einem aus dem Herzen kommenden „Oida!“ kommentierten.  Nicht nur deshalb komme ich gerne nach Wien bzw. habe den Austria-Aktienmarkt im Fokus... Wien(er) muss man(n) lieben. #goboersewien 


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