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Geh, nehmts eich doch des Essen mit  

HV-Fan Günter Luntsch über Ex-voest-CEO Peter Strahammer.

In den Neunziger Jahren fand die Hauptversamm-lung der voestalpine noch in den Büroräumlichkeiten der voestalpine selbst statt. Keine Essensbons, es gab ein üppiges Buffet, wo jeder nach Herzenslust zulangen konnte. Die Aktionäre wurden mit Shuttlebussen aus ganz Österreich zur Hauptversammlung ge-karrt. Als alle satt waren und sich anschickten, aufzubrechen und heimzufahren, stand plötzlich Dr. Strahammer persönlich vor uns, mit einer Rolle Alufolie in der Hand, in seinem unnachahmlich schüchternen Stottern bat er die Aktionäre: “D-des m-miassma ollas wegschmeißn, b-bitte n-nemmts eich mit, w-wos kennts!” Ein Vorstand, der noch den Wert des Essens kannte. Das hat mir imponiert. Es war ein heißer Tag, das Essen war nicht wirklich gut transportierbar, aber es waren erinnerlich drei Putenkeulen, die ich mir in Alufolie eingewickelt habe. Für sein Bemühen und seinen guten Willen konn-ten wir Dr. Strahammer ja nicht vor den Kopf stoßen. So ein Manager ist mir aber nie wieder untergekommen. Heute (Anm.: der Beitrag wurde vor der digitalen Covid-Ära geschrieben) kommt es so-gar schon vor, dass die Reste vom Buffet noch vor den Aktionären in den Müll geleert werden. Teils sogar noch, bevor alle gegessen haben, man macht nicht viele Umstände mit dem Buffet, es ist zu einem notwendigen Übel degradiert worden. Alufolie? Nein, das sogenannte “Bschoad Binkerl”, wie am Land nach Feiern früher üblich, für die Daheimgebliebenen, die auch ausgewählte Stücke vom Buffet kosten sollten, so etwas gibt es schon lange nicht mehr.


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