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So gehts nicht, Leute! 

Flughafen verlor verärgert ATX-Platz, wollte ihn nicht zurück, aber neue Regel.

Und noch eine ähnlich gelagerte Geschichte. Sie ereignete sich rund um die ATX-Umstellung im Frühjahr 2016. AT&S hatte  damals den Flughafen Wien verdrängen können, wenn man den Rang 25 im Marktkapitalisie-rungs-Ranking schafft. Und zwar am Stichtag Monats-ultimo Februar. Ich hatte damals als großer Index-Fan darauf hingewiesen, dass man als Institutioneller die Index-Zukunft antizipieren kann und wenn man viel kauft, gerade das für einen ATX-Rang sorgen könnte. Durch Kursanstieg der AT&S-Aktie. 

Gekommen ist es anders: Die AT&S schaffte es in den ATX, aber nicht aus eigener Stärke, sondern weil die Palfinger-Aktie in der Schlussrunde abgefüllt wurde (selbst ohne ATX-Chance, weil zu wenig durchschnittliches Handelsvolumen) und so quasi die Top25-Tür für AT&S öffnete. 

Als ich dann am Wochenende auf eine APA-Meldung, die der Flughafen Wien veranlasst hat, hingewiesen wurde, klang das zunächst einmal gar nicht so lässig: „... wie der Flughafen-Sprecher weiter ausführte, sei diese Vorgangsweise sogar schon im Vorfeld von einem Börsenjournalisten angekündigt worden, nämlich, dass AT&S durch Wertpapierorders in den ATX gebracht werden solle.“ 

Da habe ich dann mit meinem langjährig lieben
Freund beim Flughafen telefoniert. „Solle“ wars nicht, sondern „könne“. Ich hatte lediglich auf die bizarre Konstellation hingewiesen. Und vgl. Punktlandung Telekom: So ein Hinweis kann es für Ausführende auch
schwieriger machen. Von tatsächlichem Wissen über Orders bin ich ja sowieso weit weg. Einfach ein Statistiker. Ausserdem: Wer ist so blöd und erzählt solch ein Vorhaben einem Medium?

Mir hat dann extrem gut die weitere Flughafen-Formulierung gefallen: „Wir wollen mit der Untersuchung nicht bewirken, dass die Flughafen-Aktie wieder hineinkommt. Wir wollen aber eine Änderung der Indexbestimmungen erreichen“. 

Und der Vorfall wurde tatsächlich Anlass für eine Regelwerksänderung.  Der Flughafen-Input nach einem Durchrechnungszeitraum und nicht einem punktuellen Vorfall wurde von der Börse aufgenommen. Und das in einer Professionalität (VWAP), bei der nicht nur die Kurse, sondern auch die Umsätze einer Kursbildung gewichtet wurden. Ginge noch immer nachzurechnen, ist aber mühsamer geworden.

Im Zuge der September-Umstellung 2017 ist es beispielsweise auch ganz ganz eng zugegangen mit Agrana und Do&Co oder auch im September 2020 mit Telekom Austria und EVN.


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