Johannes Vetters wildes Jahr 2017
Pressesprecher-Edelfeder von der OMV zur SPÖ in Richtung ams, aber nicht zur börsenotierten ams.
2017 war definitiv ein Year-of-Change in Österreich. Gar nicht so sehr am Kapitalmarkt, denn hier ist es eher wie am Schnürchen nach oben gegangen. Das gilt auch und sogar im Besonderen für die OMV, den drittbesten Performer des Jahres: 57 Prozent Kursplus sollten im Grunde eine rückwirkend recht relaxte Ausgangssituation für einen Konzernsprecher darstellen, das war auch schon zur Jahreshälfte visibel. Aber der Konzernsprecher Johannes Vetter machte daraus sein persönliches Year-of-Change und ging aus dem mittlerweile mit recht guten Sitten versehenen Kapitalmarkt just in die Politik. Und just in einem Neuwahl-Szenario. Er landete mitten in einem Social Media Supergau, ist aber unbeschadet rausgekommen, hat die Reißleine selbst gezogen. Knapp vor dem Anruf von Christian Kern hatte er uns noch zu ei-ner Roadshow im VIG-RIngturm zugesagt, die er für die OMV persönlich bestreiten wollte, mit eigenem Konzept. Ich sagte nach seiner Absage: “Hey, passt schon, aber machen wir doch als Gag eine Entschuldigung wie in der Schule”. Auch da war er dabei und wir haben den Slide bei der Roadshow gezeigt - alles gut, höhere Gewalt. So eine Absage hatten wir noch nie und wir wollen ja Humor beweisen. Über die noch viel höheren Gewalten berichtete Vetter in seinem traditionellen Jahresend-Rundschreiben, da möchte ich ein paar Stellen bringen.
Sehr geehrte Damen und Herren!
„A Trauaspü“. Das war der Kommentar des freundlichen AMS-Beraters, als er mich am 2. November in seine Kundenkartei aufnahm und mich fragte, was genau ich eigentlich davor bei der SPÖ beruflich gemacht habe. Ich kann dem guten Mann nicht böse sein, und so wie er die für mich spannendsten Wochen dieses Jahres sieht, so sehen das wahrscheinlich ziemlich viele PolitkonsumentInnen. Die Versicherungsleistung ist ja die be-reits vierte Einkommensquelle dieses Jahr und so mancher hat mich gefragt, was mich denn geritten habe, die OMV zu verlassen. Was das Einkommen betrifft, ist das wahrscheinlich eine berechtigte Frage. Aber für ein political animal, wie ich es nun einmal bin, ist die Einladung eines Kanzlers die einmalige Gelegenheit, Dinge zu erleben, die man sich nicht erlesen kann. Daher bin ich am 17. Juni als Kommunikationschef ins Bundeskanzleramt eingezogen und nicht ganz geplant Ende Juli zum Kampagnenleiter der SPÖ “aufgestiegen”. Und handwerklich habe ich zwar nicht vieles Neues gelernt, in Intensität und Geschwindigkeit aber ungeheuer viele neue Facetten erlebt und erlernt.
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Wobei meine Zuneigung zum Energiegeschäft im Allgemeinen und zur OMV im Besonderen nicht gelitten hat. Apropos Trauerspiel. Das war es natürlich nicht durchwegs. Ich bin nämlich schon sehr stolz auf „mei-nen Maschinenraum“ in der Löwelstrasse - gerade die Zielgerade der letzten 10 Tage war beachtlich. Am Anfang dieses Finales lagen wir laut unseren Zahlen bei stolzen 19%... Ein kleines persönliches Trauerspiel ist aller-dings, dass ich mit meinem Alter Ego Robert Lechner, der Welt bester OMV Pressechef und Freund, nicht gemeinsam am Computer sitze. Das war die schwerste Trennung des Jahres. Robert lässt Sie aber herzlich grüßen und wir nehmen uns fest vor, im kommenden Jahr wieder gemeinsam zu schreiben. Hier finden Sie übrigens unseren letzten Brief, den Christian Drastil dankenswerter Weise festgehalten hat: http://www.christian-drastil.com/2016/12/15/omv-presseteam_uber_die_russen_die_seele-kurve_leaks_und_die_sache_mit_den_presseverteidigungssprechern_christian_drastil. Besonders wichtig war mir dieses Jahr, das gute Gespräch mit allen – egal welcher Gesinnung – zu suchen, es zu erhalten und es auch zu genießen. Das ist gelungen und das wünsche ich uns allen für das kommende Jahr. Denn der Wettstreit der unterschiedlichen Ansichten der trotz oder gerade deswegen zu einem wertschätzendem Zusammensetzen führt, ist wohl das Beste, das uns und unserer Demokratie passieren kann.
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Ich wünsche Ihnen gelungene Feiertage!
Johannes Vetter
PS: Wie es mit mir weitergeht? Ich weiß es wirklich noch nicht!
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