Börsegeschichten für BoerseGeschichte - Brain Force & Voquz: Buy and Build über die Börse (Helmut Fleischmann)

16.04.2021

1999 war ein besonderes Jahr. Brain Force war damals 17 Jahre am Markt und in 4 Ländern Europas, in Österreich, Deutschland, Schweiz und in den Niederlanden vertreten. Mit einem Ergebnis von 2,5 Mio. Euro und einem Umsatz von 28,45 Mio. Euro waren wir gerade dabei ein erfolgreiches Jahr abzuschließen. 

Der Jahrtausendwechsel stand bevor und der drohende Y2K Bug sorgte für volle Auftragsbücher. Und ich machte mir Gedanken, wie ich Brain Force im neuen Jahrtausend den nächsten Wachstumsschub verpassen könnte. Mir wurde schnell klar, dass überproportionales Wachstum nur durch eine Buy and Build Strategie erreicht werden kann. Und dafür brauchte ich Geld – viel Geld.

Die Börse war die beste Option, um das notwendige Wachstumskapital für Brain Force zu besorgen. Die Wiener Börse hatte damals noch kein Segment für innovative Wachstumsunternehmen zu bieten. Also nahm ich den Neuen Markt in Frankfurt ins Visier. 

Am 10 Juni 1999 notierte Brain Force als erstes österreichisches Unternehmen am Neuen Markt in Frankfurt.  Und es folgte eine 7-jährige Wachstumsrally mit 12 Übernahmen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien und in den Niederlanden. In 2007 war Brain Force in 6 Ländern Europas und in USA vertreten und stand kurz davor die 100 Mio. Euro Umsatzmarke zu durchbrechen.

Mitte 2007 war Schluss bei Brain Force. Ich verließ den Vorstand und verkaufte meine Aktien im Zuge eines Übernahmeangebots, das alles andere als freundlich war. Die folgende Zeit verbrachte ich in Spanien, kaufte ein in Schwierigkeiten gekommenes IT Unternehmen in Madrid, schaffte den Turnaround und verkaufte es im Jahr 2010.

In 2010 beschloss ich, einen neuen IT Konzern aufzubauen. Genau wie Brain Force startete ich von Zero und ebenso wie bei Brain Force war der Fokus zuerst auf den deutschen Markt gerichtet. Ab 2012 war ich wieder zurück am österreichischen Markt. Voquz ist heute ein IT Konzern mit 2 Geschäftsbereichen – IT Solutions für das Dienstleistungs- und Projektgeschäft und LABS für das SAP Produktgeschäft. 

2021 wird wieder ein besonderes Jahr. Voquz Labs, ein Konzernunternehmen des Voquz Konzerns, hat es mit eigenen Softwareprodukten im Bereich SAP Lizenz- und Berechtigungsmanagement in eine weltweit führende Position geschafft. Mit Niederlassungen und Vertriebsbüros in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Niederlanden, Südafrika, USA und Mexiko haben wir uns innerhalb sehr kurzer Zeit einen guten Namen gemacht. Aber, um diese Position zu festigen und weiter auszubauen werden wir weitere Produkte brauchen. Die Marktposition in EMEA und Amerika muss gestärkt werden und gleichzeitig steht eine Expansion in den APAC Wirtschaftsraum auf dem Programm.  

Mir ist klar, das ist nur mit einer Buy-and-Build Strategie zu schaffen. Dafür werde ich Geld brauchen, wie damals auch in 1999. Und natürlich ist die Börse wieder eine Option, die ich sehr ernsthaft in Erwägung ziehe. Nach einigen Recherchen habe ich ein Auge auf die Börse in Wien geworfen. Für ein relativ kleines Unternehmen, wie die Voquz Labs, scheinen die Voraussetzungen geradezu ideal. Ein Start im Direct Market Segment ist schnell und unkompliziert möglich und man kann die Börsennotiz in der Folge in den Standard und in den Prime Market weiterentwickeln.

Die Wachstumsfinanzierung der Voquz Labs wird ein erster Schritt und eine Art Proof of Concept für den Voquz Konzern sein. Es werden weitere Wachstumstories folgen. In Bezug auf die Finanzierung ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. 

Das Börsenumfeld, die Mechanismen, Bedingungen und die damit verbundenen Möglichkeiten kenne ich sehr gut. Ich verfüge dazu auch über ein Management, das ebenso Erfahrung aus börsennotierten Unternehmen mitbringt. Einige davon sind schon seit der Zeit bei Brain Force an meiner Seite.  

Helmut Fleischmann ist Vorstandsvorsitzender des Börsekandidaten Voquz Group. 1999 ging er mit Brain Force erfolgreich an den Neuen Markt

Aus dem "Börse Social Magazine #51" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4



Bildnachweis

1. BSM #51

BSM #51



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Mit freundlicher Unterstützung von Rudolf Brenner, Alexander Coenen, Thomas Erkinger, Helmut Fleischmann, Markus Fröhlich, Katrin Gögele-Celeda, Bernhard Grabmayr, Martin Grüll, Peter Heinrich, Margit Hermentin, Ernst Huber, Gerhard Kürner, Susanne Lederer-Pabst, Robert Löw, Wolfgang Matejka, Ludwig Nießen, Wolfgang Praskac, Wilhelm Rasinger, Alexandra Rosinger, Gregor Rosinger, Roland Rupprechter, Stephan Scopetta, Herbert Scherrer, Udo Sutterlüty, Ernst Vejdovszky, Eduard Zehetner.


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