Markus Fröhlich: Börsegeschichten für BoerseGeschichte - Home-Bias als Grundsatz

22.06.2021

Das Jahr 1988 war bei mir das Jahr, in dem ich erstmals direkt mit dem Thema Kapitalmarkt in Berührung kam. Nach Abschluss am BRG Knittelfeld studierte ich für einige Monate an der Montanuniversität in Leoben, ertappte mich jedoch immer häufiger selbst dabei, dass mich Wirtschaftsnachrichten viel mehr interessierten als alle anderen Arten von News und dass ich mich mit viel mehr Freude in betriebswirtschaftliche Unterlagen einzulesen begann, als die technischen Skripten in die Hand zu nehmen. Und so freute es mich riesig, dass ich sehr zeitnah die Möglichkeit bekam meine berufliche Laufbahn in einer regionalen Raiffeisenbank zu starten. Kundenbetreuung und Anlageberatung standen hier, nach einigen spezifischen Ausbildungen, rasch auf dem Plan und machten mir sofort viel Freude, steigerten mein Interesse weiter und prägten danach meinen gesamten beruflichen Werdegang. Und so viel darf ich vorwegnehmen: Niemals habe ich bereut diesen Weg eingeschlagen zu haben. Mir macht das Investmentgeschäft, inzwischen beruflich etwas stärker kombiniert mit Immobilien, unverändert sehr viel Freude.

Erste Investments. An meine ersten persönlichen, privaten Wertpapierinvestments im Jahr 1988 erinnere ich mich noch ganz genau: Es waren Aktien von Lenzing und es war ein Optionsschein auf einen Aktienfonds. Geheißen hat er, glaube ich, Sparkassen Optionsschein 1986-1992 auf den Österreich-Aktienfonds Vienna Invest. Dass diese Jahre eine sehr gute Phase für die Wiener Börse waren, hat wahrscheinlich zusätzlich etwas zu meiner Begeisterung beigetragen. Übrigens gab es damals ein Wertpapier, das ich heute in dieser Art nicht mehr kenne. Nämlich einen Optionsschein auf einen Optionsschein. Ich bin mir recht sicher, dass es ein Call auf einen Leykam-Call war und dass er Hyper-Optionsschein geheißen hat.

Performancestarke Zeit. Nach einigen Jahren wurde mir eine Stelle im Wertpapierbereich bei einer regionalen Sparkasse angeboten und ich nahm dieses Angebot an, auch weil es mir ermöglichte, mich voll auf den Investmentbereich zu konzentrieren. In verschiedenen Positionen war ich dort für Treasury, Vermögensverwaltung und Wertpapier-Kundengeschäft tätig. Eine sehr schöne und ereignisreiche Zeit an den Kapitalmärkten. Da mein Interessensschwerpunkt damals wie heute die Wiener Aktienbörse war, waren die Jahre 2002 bis 2006 eine besonders gute und performancestarke Zeit.

Wiener Markt. Nach 18 Bankjahren habe ich mich 2006 mit meiner pi5 consulting gmbh selbständig gemacht, habe den Veranlagungsbereich mit Immobilien und Consulting kombiniert und bin seither mit unveränderter Freude und Motivation bei der Sache. Der heimische Aktienmarkt war, wie schon erwähnt, bei mir immer höher gewichtet. Das hat in vielen Phasen zu einer schönen Outperformance geführt. Es gab aber natürlich auch Zeiträume, wo man mit diesem Ansatz schlechter performte.

An der Wiener Börse sind großartige Unternehmen gelistet. Viele dieser Unternehmen haben von ausgezeichneten Strategie- und Managementleistungen profitiert (da habe ich auch auf www.boersegeschichte.at schon prägende Namen entdeckt) und viele der heimischen Konzerne sind, meiner Meinung nach, auch aktuell ausgezeichnet gemanagt. Wir befinden uns gerade wieder in einer sehr guten Entwicklung des heimischen Aktienmarktes und viele Kennzahlen, Indikatoren und attraktive Bewertungen machen mich sehr optimistisch, dass das auch noch länger so bleiben wird.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Kunden, Weggefährten, Geschäftspartnern und Freunden bedanken, mit denen es, teilweise wirklich über mehr als 30 Jahre, eine angenehme, interessante und vertrauensvolle Zusammenarbeit gibt. In richtig guten Börsenphasen genau so, wie in den Zeiten, in denen man den Kurszettel eher nur widerwillig betrachtete. Bedanken möchte ich mich auch bei Christian Drastil und seinem Team für den unermüdlichen Einsatz und die vielen guten Ideen für den heimischen Aktienmarkt.

Markus Fröhlich, Geschäftsführer pi5 consulting gmbh

Aus dem "Börse Social Magazine #53" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4



Bildnachweis

1. BSM #53

BSM #53



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Mit freundlicher Unterstützung von Rudolf Brenner, Alexander Coenen, Thomas Erkinger, Helmut Fleischmann, Markus Fröhlich, Katrin Gögele-Celeda, Bernhard Grabmayr, Martin Grüll, Peter Heinrich, Margit Hermentin, Ernst Huber, Gerhard Kürner, Susanne Lederer-Pabst, Robert Löw, Wolfgang Matejka, Ludwig Nießen, Wolfgang Praskac, Wilhelm Rasinger, Alexandra Rosinger, Gregor Rosinger, Roland Rupprechter, Stephan Scopetta, Herbert Scherrer, Udo Sutterlüty, Ernst Vejdovszky, Eduard Zehetner.


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